Grundsätzliches Ausbildung
Philosophie
Wir unterscheiden zwischen Hundeerziehung und Hundeausbildung.
Unter Hundeerziehung verstehen wir, unseren Hund zu einem angenehmen Partner im alltäglichen Leben zu erziehen.
Hundeausbildung beinhaltet jeglich Art von Ausbildung, sei es zum Sporthund, Hütehund oder aber auch zum Dienst- oder Rettungshund.
Hundeausbildung ist sehr vielschichtig und erfordert ein gehöriges Mass an Kopfarbeit seitens des Hundehalters.
Es ist wichtig, den Ursprung des Hundes zu kennen und sein ursprüngliches Sozialverhalten zu studieren.
Der heutige "Haushund" stammt vom Wolf ab. Der Wolf ist ein Rudeltier mit einem sehr komplexen Sozial- und Rudelverhalten. Das Wolfsrudel wird immer von einem Alpha-Paar geführt. Zum Rudel gehören aber auch Töchter und Söhne aus früheren Würfen, die bei der Jagd und dem Aufziehen von Welpen mithelfen.
Klar dominant aber sind der Alpha-Rüde und die Alpha-Hündin, also die Rudelchefs. Beobachtet man ein Wolfsrudel, sieht man, dass vom Alpha-Paar klare Grenzen gesetzt werden. Ueberschreitet ein rangniedrigeres Tier diese Grenzen, wird es nach wolfsmanier, also mit Drohgebärden - und wenn dies nichts nützt - auch einmal mit Zähnen in die Schranken gewiesen.
Was heisst das jetzt für unseren Hund?
Da unser Hund ein Rudeltier geblieben ist, ersetzt nun meistens der Mensch seine Rudelartgenossen. Jetzt bleibt noch zu überlegen, wer denn in diesem Rudel "Hund - Mensch" der Alpha-"Hund" sein sollte.
Und jetzt sind wir beim springenden Punkt. Heutzutage ist diese Abgrenzung "Hund - Rudelführer" bei vielen Hundehaltern nicht mehr auszumachen, bzw. nur noch im Ansatz vorhanden. Daraus entstehen aber die meisten Probleme in unserer Gesellschaft im Zusammenhang mit Hundehaltung.
Wenn wir unserem Hund gestatten die Führungsrolle zu übernehmen, ist dieser Hund schlicht überfordert. Wie will er die Gefahren, die von unserer zivilisierten Umwelt ausgehen, erkennen? Das heisst, unser Hund bringt sich und oft auch uns oder unsere Mitmenschen in Gefahr.
Es ist also absolut überlebenswichtig für unseren Hund, dass wir die Führerrolle übernehmen.
Das muss jetzt nicht heissen, dass wir unseren Hund in seinem natürlichen Verhalten einschränken. Aber wir sollten zu seinem eigenen Schutz klare Grenzen setzten. Klare Grenzen kann heissen: "Auf Zuruf sofort zurückzukommen" oder "an der Leine gehen, ohne zu ziehen".
Diese Führerrolle übergeben uns unsere Hunde aber nicht immer freiwillig.
Grundvoraussetzung für die Hundeausbildung ist aber dass der Hund klare Grenzen kennt.